Anthony Canham zeigt Beispiele seiner Malerei aus den Jahren 1960 – 2015.
Für Canham sind Ausstellungen (wie sie das für jeden Künstler sein sollten) selbstre exive Überprüfungsmöglichkeiten. Man schaut sich selbst an, und andepre schauen mit. Man geht zwei Schritte zurück, und die anderen gehen diese Schritte mit. Man sieht Entwicklungen und Brüche, die im Laufe der Jahre sich herausgebildet haben. Und dann sieht man den Akt eines jungen Mannes (aus dem Jahr 1964) und daneben einen Akt der zwanzig Jahre später entstanden ist. Man sieht die Verwandlungen und den zugleich erhalten gebliebenen Duktus, die gleiche Art zu sehen und zu denken. »Was haben die älteren Arbeiten mit den neueren zu tun, wenn sie nebeneinander sich stören oder reicher machen?« Das ist doch eine ungemein spannende Frage! Von der Figur, vom Figürlichen hat er sich getrennt. Was blieb, ist der Raum, in dem die Figur verortet war, die Welt, die sie umgab. Die Umgebung, die sie einschloss. Und so ist es doch: Wenn wir gehen, bleibt doch die Welt, in der wir gelebt haben. Wenn du gegangen bist geht alles unverändert weiter – ohne dich. (Norbert Hilbig)
Anthony Canham; geb. 1941 in Epsom, England; Studium an der Wimbledon School of Art und den Royal Academy Schools in London; 1969 Übersiedlung in die BRD; 1988 bis 2005 Professor an der Fakultät Gestaltung der HAWK Hildesheim; lebt und arbeitet in Hildesheim.
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